Konzeption der Ausgabe
Die Oßmannstedter Ausgabe ist eine nach modernen editionsphilologischen Kriterien konzipierte und pragmatisch dem Zweck rascher Verfügbarkeit verpflichtete Ausgabe.
Das Werk Wielands, dessen Entstehung sich über mehrere Epochen hin erstreckt und unterschiedlichste literarische Genres miteinander verknüpft, ist nicht vom Stadium ‚letzter Hand‘ aus darzustellen und auch nicht nach typologisch-gattungsspezifischen Kategorien zu unterteilen. Verbindet man den historisch einzig angemessenen weiten Werkbegriff mit dem Ziel, Wielands Werke konsequent in ihrer Entwicklung darzustellen, resultieren daraus drei zentrale Folgerungen für die Anlage der Neuedition:
- Das Gesamtwerk ist integral, also mit allen Übersetzungen, politischen und literaturkritischen Schriften zu präsentieren.
- Die Chronologie ist das Wielands Werken einzig angemessene und pragmatisch handhabbare Prinzip der Anordnung.
- Das Erscheinungsdatum des Erstdrucks entscheidet über die Anordnung von Wielands Werken.
Dies erfolgt grundsätzlich in den den Textteilbänden zugeordneten Apparatteilbänden. Ausnahmen davon ergeben sich dort, wo Wielands Überarbeitungen so gravierend ausgefallen sind, daß diese gewissermaßen neue Werke entstehen ließen: Im Paradefall der Geschichte des Agathon (sowie in parallel gelagerten Fällen) ist demnach neben der ersten Fassung (1766/67) auch die letzte Fassung (1794) am chronologisch stimmigen Ort vollständig zu edieren. Neben der ‚frühen‘, historisch wirksamen ‚Hand‘ dokumentiert die Ausgabe in diesen Fällen in den Textteilbänden dann auch die ‚letzte Hand‘.
Mitarbeiter des Forschungszentrums
Dr. Hans-Peter Nowitzki (Projektleiter)
Dr. Peter-Henning Haischer
Clara Innocenti M.A.
Frank Zöllner M.A.
Kseniia Abramova M.A.
Hannes Polten
Henrike Ribbe