„Eine der vorzüglichsten und gelesensten Monatsschriften“ 250 Jahre Teutscher Merkur
Internationale Fachkonferenz, 9. bis 11. Oktober 2024, Verona.
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Christoph Martin Wieland: Geschichte des Agathon
Herausgegeben von Hans-Peter Nowitzki und Frank Zöllner
Wieland. Studienausgabe in Einzelbänden
Das Urbild aller Bildungs- und Erziehungsromane deutscher Sprache in einer gediegenen, kommentierten Ausgabe
Piraten und Lebemänner, Intriganten und Verführerinnen – bei seinen abenteuerlichen Versuchen, die Welt zu verbessern, sieht sich der jugendlich-ungestüme Agathon mit vielen Gegenspielern konfrontiert. Doch sein größter ist er selbst. Mit tiefenpsychologischer Einsicht und Weltkenntnis und noch viel mehr Ironie schildert Wieland das Scheitern eines jungen Idealisten an sich und seiner Umwelt und wird damit zu einem der Stammväter des modernen Romans. Der Roman erschien erstmals 1766/67 in zwei Bänden und gilt als Meilenstein und wichtiger Vorläufer auf dem Weg zum psychologischen Roman.
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Weltliteratur um 1800? Wieland in Übersetzungen
Herausgegeben von Olaf Müller und Hans-Peter Nowitzki
Wieland wird weltweit gelesen. Der vorliegende Band präsentiert die Ergebnisse einer internationalen Tagung des Wieland-Forschungszentrums von 2022, die sich erstmals der Rezeption des deutschen Aufklärers durch Übersetzungen widmete. Wielands große Bedeutung und Popularität schon zu Lebzeiten machen ihn zum frühen Modellfall der internationalen Vermittlung deutschsprachiger Literatur. Die Aufsätze diskutieren eine Vielzahl der Aspekte, die für die internationale Literaturvermittlung von Bedeutung sind: Untersuchungen des literarischen Markts, des Kanons und der literarischen und ökonomischen Netzwerke befragen das Phänomen einer ‚Weltliteratur‘ vor der Entstehung eines Weltmarkts. Die Einzelstudien nehmen zudem wichtige Protagonisten der internationalen Literaturvermittlung in den Blick. Den Schwerpunkt bilden Wieland-Übersetzungen um 1800, die von der frühen Neugier auf den bedeutenden Literaten zeugen. Französische, italienische, englische Übersetzer, aber auch Übersetzer aus osteuropäischen Regionen und neuere Übersetzungen aus der Türkei oder Japan vermitteln darüber hinaus einen Eindruck vom jahrhundertelangen, ungebrochenen und interkulturellen Interesse an Wielands Werken.
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Band 6.1.2
Bearbeitet von Peter Erwin Kofler
Wieland. Oßmannstedter Ausgabe
Shakespear Theatralische Werke. Aus dem Englischen übersezt von Herrn Wieland. VItr. Band. Zürich, bey Orell Geßner, und Comp. 1764 [96.VI]
Rücksicht auf die empfindsamen Leserinnen und Leser des 18. Jahrhunderts mag bei der Zusammenstellung des sechsten Bandes von Wielands Shakespeare-Übersetzung eine Rolle gespielt haben, denn er bietet, nun in der historisch-kritischen Ausgabe, eine der im höchsten Maße furcht- und schreckenerregenden Tragödien, gerahmt von zwei affektbeschwichtigenden Komödien. Den Auftakt bildet das von Ariosts Orlando furioso, einem von Wielands Lieblingswerken, inspirierte und im Sizilianischen Messina angesiedelte intrigenreiche Lustspiel Viel Lermens um Nichts, worauf als zentrales Stück Das Trauerspiel, vom Macbeth mit den von Wieland teilweise in Versen gegebenen Hexenszenen folgt, während die letzte Stelle von der frühen, um die Themen Freundschaft und Untreue kreisenden Liebeskomödie Die zween edle Veroneser eingenommen wird.
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Christoph Martin Wieland: Idris. Ein Heroisch-comisches Gedicht
Herausgegeben von Peter-Henning Haischer und Hans-Peter Nowitzki
Wieland. Studienausgabe in Einzelbänden
Vom »Göttinger Hain« wegen Unzüchtigkeit verbrannt: Christoph Martin Wielands zauberhaftes erotisches Märchen »Idris und Zenide«
1768 erschienen und 1774 von empörten Mitgliedern des Göttinger Hains voll Abscheu verbrannt, gehört Wielands Idris zu den skandalträchtigsten Dichtungen des Autors. Das Versepos schildert die phantastisch-verrückten Abenteuer des platonisch liebenden Ritters Idris, der seine versteinerte Geliebte Zenide durch Beischlaf erlösen soll, und seines Gegenspielers Itifall, der vor allem auf schnellen Sex aus ist. Wieland beweist an der märchenhaft-erotischen Handlung nicht nur seinen Sinn für Komik, sondern einmal mehr seine meisterhafte Beherrschung von Reim und Vers.
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Band 17.2
Herausgegeben von Klaus Manger, Hans-Peter Nowitzki und Jan Philipp Reemtsma. Bearbeitet von Hans-Peter Nowitzki und Ernst A. Schmidt
Wieland. Oßmannstedter Ausgabe
Der Apparatband zu 17.1 der Oßmannstedter Ausgabe von Wielands Werken mit seinem Schwerpunkt der Wielandschen Übersetzung, Einführung und Erläuterung von Horazens Briefen – in ihren sechs Fassungen von Ernst A. Schmidt philologisch akribisch aufbereitet und minutiös kenntnisreich erläutert – umfaßt all jene Werke und Werkteile des Autors aus der Zeit von Januar bis Dezember 1782. Unter ihnen finden sich der lukianische Dialog Phaon, eine Musterung der zeitgenössischen Dichtungstendenzen und Gespräche über einige neueste Weltbegebenheiten, die um eine kritisch wägende Beurteilung der erst jüngst von Joseph II. im Rahmen seiner Klosterreform dekretierten Aufhebung sämtlicher kontemplativer und Bettelorden in den Erblanden der Habsburger Monarchie kreist. Nächstdem präsentiert der Band die drei Briefe an einen jungen Dichter, eine seinerzeit vielbeachtete poetologische Standortbestimmung des Autors sowie mit Was ist Hochteutsch? und einige damit verwandten Gegenstände die fundamentale Auseinandersetzung mit Johann Christoph Adelungs Sprach- und Kulturtheorie.
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Band 6.1.1
Bearbeitet von Peter Erwin Kofler
Wieland. Oßmannstedter Ausgabe
Shakespear Theatralische Werke. Aus dem Englischen übersezt von Herrn Wieland. Vtr. Band Mai 1764 [96.V]
Der fünfte Textband der historisch-kritischen Ausgabe von Wielands Shakespeare-Übersetzung bietet die ersten drei der zur sogenannten Lancaster-Tetralogie gehörenden Historiendramen. Im Fokus stehen dabei die ebenso präzisen wie faszinierenden Charakterstudien dreier englischer Könige, Richard II., Heinrich IV. und dessen Sohn Heinrich V., und ihrer jeweiligen, von Machtgier und politischem Kalkül geleiteten Antagonisten. Die Tragik der politischen Ereignisse verbindet sich dabei in für Shakespeare typischer Weise mit der niederen Komik des Ritters Falstaff, die bei Wieland gegen den damals in Deutschland herrschenden Geschmack einen großen Teil ihres ästhetischen Fremdheitspotentials entfaltet.
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Vergangenes 2022/23
Christoph Martin Wieland: Comische Erzählungen
Herausgegeben von Jan Philipp Reemtsma und Hans-Peter Nowitzki unter Mitarbeit von Clara Innocenti
Wieland. Studienausgabe in Einzelbänden
»Beym Pan, (ruft Paris aus) wenn`s hier nur wollen gilt, so wollt‹ ich, daß sie schon in meinem Bette wäre!«
Wielands Skandalon von 1765, die »Comischen Erzählungen«, heitere, ironisch-hintergründige, witzig pointierte erotische Erzählungen nach antiken Vorbildern, mal augenzwinkernd kommentiert, mal subtil angedeutet oder anspielungsreich umschrieben, sind nicht nur ein literarischer Meilenstein der Enttabuisierung der Sexualität, auch und vor allem der weiblichen, sondern zugleich auch ein in Vers- und Reimgestaltung virtuos gefertigtes Meisterwerk freizügiger Dichtung. Das provozierte die Zeitgenossen, die Wieland als unsittlichen, jugendverderbenden »Wollustsänger« angriffen, der mit seinen »Buhlgesängen« die »junge Unschuld am Altar der Wollust schlachte«.
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Christoph Martin Wieland: Don Sylvio von Rosalva
Herausgegeben von Jan Philipp Reemtsma und Hans-Peter Nowitzki unter Mitarbeit von Clara Innocenti
Wieland. Studienausgabe in Einzelbänden
»In einer so seltsamen Gemüths-Verfassung konnte nichts natürlicher seyn, als daß Don Sylvio endlich auf die Thorheit verfiel, sich eben solche Abentheuer zu wünschen, wie diejenige, deren Erzählung ihm in den Mährchen so viel Vergnügen machte; er bemühte sich die Phantasien, womit sein Kopf angefüllt war, zu realisiren, und sich, so gut er konnte, in die Feen-Welt zu versetzen.«
Zensurschwierigkeiten und Geldnöte begleiteten Entstehen und Veröffentlichung des satirischen, in der englischen und französischen Feenwelt sowie der donquichotesken Ritterromantik beheimateten »Don Sylvio« (1764). Den Leser erwartet in Wielands Romanerstling eine bizarr-phantastische Romanhandlung voller ironischer, frivoler und bissig-despektierlicher Anspielungen, die die Entwicklung des von übermäßigem Lesehunger getriebenen Don Sylvio vom jugendlichen Schwarmgeist zum gestandenen Mann begleiten, währenddessen seine platonische Empfindsamkeit und phantastischen Einbildungen schließlich an der Realität nicht zuletzt des körperlichen Verlangens zerschellen.
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„mein lieber deutscher Horaz“
Der Briefwechsel zwischen Johann Wilhelm Ludwig Gleim und Karl Wilhelm Ramler. Erster Band | Mai 1745–März 1752
David E. Lee (Ed.), John C. Osborne (Ed.)
Als Sekretär des Domkapitels in Halberstadt ab 1747 blieb Gleim weiterhin literarisch kreativ. Er übte sich in neuen literarischen Gattungen, interessierte sich stets für lyrische Neuerscheinungen und knüpfte Freundschaften in poetischen Kreisen in der Schweiz, in Braunschweig und in Leipzig an. Sein Hauptanschluss an das rege Kulturleben im Berlin Friedrichs des Großen war sein sechs Jahre jüngerer Protegé Ramler, der dort mit Musikern, Malern, Dichtern und Staatsbeamten verkehrte und brieflich darüber berichtete.
Diese Edition gibt die von Carl Schüddekopf 1906–1907 gedruckten Brieftexte neu und zum ersten Mal mit Kommentar heraus. Sie fügt auch die noch fehlenden 130 Briefe der Jahre 1760–1765 hinzu, die den immer schwerer werdenden seelischen Druck des Siebenjährigen Krieges bezeugen und den Verfall einer Freundschaft dokumentieren, die sich in den Briefen wiederholt als vorbildlich dargestellt hatte.
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Tagung:
GOTT in Philosophie, Wissenschaften und Künsten des 18. Jahrhunderts
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Tagung:
GOTT in Philosophie, Wissenschaften und
Literatur des 18. Jahrhunderts
Christoph Martin Wieland:
Aristipp und einige seiner Zeitgenossen
Herausgegeben von Jan Philipp Reemtsma und Hans-Peter Nowitzki unter Mitarbeit von Clara Innocenti
Wieland. Studienausgabe in Einzelbänden
Dieser Briefroman ist ein meisterhaft komponiertes Gespräch über Liebe und Kunst, Philosophie und Gesellschaft, Freiheit und Humanität. „Was für einen Zweck habe ich mir
überhaupt für mein künftiges Leben vorgesteckt? Ich bin ein freygeborner Mensch, Bürger der allgemeinen menschlichen Gesellschaft; es ist ein Wink, ein Gebot des Schicksals, mich zu der edelsten Lebensart zu bestimmen, als Weltbürger zu leben. In dieser Gesinnung ging ich in die weite Welt, um vor allen Dingen die Menschen kennen zu lernen, unter denen ich leben will …“ Auf seinem Weg durch die antike Lebenswelt führt der Protagonist den Leser an den Ursprung der abendländischen Kultur. Mit seinem letzten, bedeutendsten und facettenreichsten Roman Aristipp und einige seiner Zeitgenossen bietet Wieland ein mitreißendes Plädoyer für eine offene, tolerante und kultivierte Gesellschaft. Sein Hauptwerk und Vermächtnis, „voll Jugendfeuer und alter Erfahrung“ (K.A. Böttiger), erscheint „zu einer Zeit, in der er die anti-aufklärerischen Ressentiments wachsen sieht, sieht, wie die Ideale kosmopolitischer Orientierung zugunsten einer nationalen außer Kurs geraten, sieht, wie man wieder religiös wird, und vor allem: wie in der Literatur ein illiberaler Geist zusammen mit der Vorstellung einer privilegierten Verfügungsmacht über literarische und philosophische Wahrheiten sich Bahn bricht.“ (Jan Philipp Reemtsma)
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Wulf Dietrich von Lucius:
Wieland, seine Verleger und die Buchkunst seiner Zeit
Vortrag zur Eröffnung der Ausstellung ›Leselust und Leseluxus – Wieland in der Buchkunst‹
Anläßlich der Eröffnung der Ausstellung ›Leselust und Leseluxus – Wieland in der Buchkunst‹ am 5. September 2022 lädt das Wieland-Forschungszentrum herzlich zum Abendvortrag ein. Der Vortrag beginnt um 18 Uhr im Vortragsraum der Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek.
Leselust und Leseluxus.
Wieland in der Buchkunst
Eine Ausstellung
Montag bis Freitag ♦ 9 – 16 Uhr ♦ Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena, Bibliotheksplatz 2 ♦ Anmeldung an der Zentralen Infotheke ♦ Telefon 03641/ 9404100 oder info_thulb@uni-jena.de
Christoph Martin Wieland setzte Maßstäbe. Sein Aufstieg zum angesehensten deutschen Schriftsteller seiner Zeit verdankt sich nicht allein seinem Schreiben und Dichten, die Sprache, Verskunst, Roman und Essayistik revolutionierten. Er verkörperte auch einen neuen Typus von Autor, dem Dichtung Beruf wie Berufung war.
Dank seiner aktuellen Themen und seines wandlungsfähigen, eleganten Stils gelang es ihm, neben bürgerlichen Schichten den Adel für deutsche Dichtung zu interessieren.
Mehrere Verleger waren bemüht, Wielands Werke mit hochwertigen Ausstattungen zu versehen. Göschen legte es gar darauf an, Wieland mit den ›Sämmtlichen Werken‹ ein gedrucktes Monument zu setzen. Mit dieser Luxusausgabe eröffnete er einen kostspieligen Wettstreit mit Größen der europäischen Druckkunst wie Baskerville, Didot und Bodoni.
Lesen war Luxus. Schon die Preise rechtmäßiger Normalausgaben lagen durchschnittlich bei einem Reichstaler pro Band – sehr viel Geld selbst für Wieland und Goethe.
Leselust und Leseluxus lagen im 18. und frühen 19. Jahrhundert also nahe beieinander. Heute, da sich Schrift und Papier immer mehr voneinander lösen, intensiviert sich die Aura des gedruckten Buches wieder, zumal, wenn, wie hier, Meisterwerke der Druckkunst präsentiert werden.
Nur wenigen Autoren wurden schon zu Lebzeiten solch große Aufmerksamkeit und Sorgfalt zuteil; bislang galten sie allein den Klassikern der Antike oder den Prachtwerken für den Hochadel. Die Drucke von Wielands Werken illustrieren zugleich auf das Anschaulichste die Geschichte der Buchkunst – nicht nur der deutschen, sondern der europäischen; auch hier hinterließen seine Werke Spuren in der Illustration und im typographischen Kunstbuch, bis in die Gegenwart hinein.
Weltliteratur um 1800.
Wieland in Übersetzungen
Internationale Fachtagung, 15. –17. September 2022
Goethe-und Schiller-Archiv, Weimar
Christoph Martin Wieland avancierte im letzten Drittel des 18. und zu Beginn des 19. Jahrhunderts durch Übersetzungen zum europaweit bekanntesten deutschsprachigen Autor, in dessen Gefolge erst die internationale Übersetzungsrezeption der aus heutiger Sicht kanonisch erscheinenden Autoren wie Goethe oder Schiller einsetzte. Diesem Phänomen des Aufbaus und der Gestaltung eines »mehr oder weniger freyen geistigen Handelsverkehrs« (Goethe), das im Kontext aktueller Debatten um die Voraussetzungen und Bedingungen von ›Weltliteratur‹ als ideale historische Fallstudie besonderes Interesse beanspruchen darf, widmet sich die Tagung des Instituts für Romanische Philologie der Universität Marburg und des Wieland-Forschungszentrums Oßmannstedt.
Aktuelle Debatten zur ›world literature‹ beschäftigen sich intensiv mit der Frage nach den Agenten der Zirkulation, den ›gatekeepers‹ und den inhaltlichen und stilistischen Voraussetzungen, die den Zugang zum Weltliteraturmarkt regulieren. Wielands literarische Praxis und die internationale Verbreitung seiner Werke durch Übersetzungen hat als früher und exemplarischer Fall zu gelten. An ihm lassen sich viele der Mechanismen, die die Weltliteraturforschung anhand des Literaturmarkts ab der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts untersucht, schon Ende des 18. Jahrhunderts beobachten.
Da der Transfer von Wielands Werken in andere Sprachen ebenso viel Interesse für sich beanspruchen darf wie die Übersetzungen selbst, konzentriert sich die Tagung nicht nur auf die Analyse einzelner Übersetzungen. In den Blick genommen werden auch die spezifischen Kontexte, in dem die jeweiligen Übersetzungsleistungen stehen. Auf diese Weise werden auch die die Kulturtransfers determinierenden Gelehrtennetzwerke thematisch und wichtige europäische Wieland-Propagatoren wie Michael Huber, John Richardson oder Michiel Salom in den Blick genommen.
Das ausführliche Programm der Tagung können Sie hier einsehen.
Christoph Martin Wieland:
Ein paar Goldkörner oder Was ist Aufklärung?
EIN LESEBUCH (2022)
Herausgegeben von Hans-Peter Nowitzki und Jan Philipp Reemtsma
Christoph Martin Wieland (1733-1813) wurde vor 250 Jahren an den Weimarer Hof gerufen, um dort den künftigen Herzog Carl August auf seine Regierung vorzubereiten. Wieland war zu jener Zeit der bekannteste deutsche Schriftsteller und ein Repräsentant der Aufklärung. Mit ihm begann, was man später »Weimarer Klassik« nannte.
Der Band versammelt Aufsätze und Dialoge zum Thema »Was ist Aufklärung« – über Rechte und Pflichten der Schriftsteller, Kritik der Religion, den problematischen Begriff der Toleranz, die öffentliche Meinung, die Pressefreiheit als Garant einer sich selbst aufklärenden Öffentlichkeit, was es heißt, ein Weltbürger zu sein, was Philosophie sein solle und könne, über Vorurteile und einige andere Themen. Auch findet sich ein Gespräch über die Frage, ob man besser fahre, wenn man von jemandem regiert werde, der intelligent und unmoralisch, oder von jemandem, der dumm und moralisch integer sei.
Die einzelnen Beiträge sind mit Einleitungen und knappen Kommentierungen versehen.
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Johann Heinrich Ramberg:
Wielands Oberon
Kommentar & Faksimile
Herausgegeben von Peter-Henning Haischer und Alexander Rosenbaum (2022)
Johann Heinrich Ramberg gilt als einer der wichtigsten Buchillustratoren der deutschen Kunstgeschichte, dessen Schaffen prägend für die Rezeptionsgeschichte deutscher Autoren um 1800 war. Einen Schwerpunkt seines bildkünstlerischen Schaffens bildet das eindrucksvolle Korpus von Zeichnungen zu Werken Christoph Martin Wielands, insbesondere zu dessen Versepos ‚Oberon‘.
Die vorliegende Studie von Alexander Rosenbaum und Peter-Henning Haischer zu Rambergs Oberon-Zyklus von 1803 nimmt dessen Auseinandersetzung mit Wielands Dichtung in den Blick und entwickelt anhand der hier großenteils erstmals veröffentlichten Zeichnungen – exemplarisch für den Supplementband zur Oßmannstedter Ausgabe der Werke Wielands – ein editorisches Konzept für werkbezogene Illustrationskorpora.
Begleitend erhältlich ist eine hochwertige Kunstdruckmappe (herausgegeben von Frank Zöllner), die alle 40 Albumblätter in Originalgröße als Faksimiles sowie 4 Einlegeblätter zum Handlungsverlauf beinhaltet.
Weitere Informationen zum Band und zur Kunstmappe.